Mein Freiwilligendienst auf den Philippinen

Kleine Vorgeschichte…

Ich weiß gar nicht mehr wie lange schon, aber irgendwie habe ich seit ewiger Zeit den Wunsch, irgendwann mal einen Freiwilligendienst in einem anderen Land zu leisten. Viele Kataloge über diverse Programme und Organisationen landeten in meinem Briefkasten. Ich malte mir in meinem Kopf immer aus, wie toll es sein muss, einfach mit anpacken zu können, wo Hilfe dringend benötigt wird. Im Prinzip war es mir egal wo, welches Land, welcher Kontinent. Etwas „Soziales“ sollte es sein. Am liebsten etwas mit Kindern und Jugendlichen. Die Auswahl in diesen Katalogen war riesig. Die Preise leider auch. Irgendwie überzeugte mich das alles nicht so. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dieses Geld auftreiben sollte oder wann überhaupt der „richtige“ Zeitpunkt für solch eine Reise ist.

Die Tage, Monate und Jahre liefen dahin…

Wir saßen gemütlich beim Inder in Hamburg. Hatten leckeres Essen vor uns. Nippten an unseren Bierchen. Meine beste Freundin Lea und ich. Wir waren mal wieder in unserer eigenen, kleinen Traumwelt, in der wir wieder gemeinsam reisen und irgendwo da draußen die Freiheit genießen würden. Irgendwann. Hauptsache noch in diesem Leben. Lea erzählte von einem ehemaligen Studienkollegen, der gerade irgendwo in Afrika sei und dort ehrenamtlich mit Kindern arbeiten würde. Also genau das machte, wonach ich eigentlich schon lange suchte. Das Ganze läuft über das entwicklungspolitische Programm „Weltwärts„, welches in der Welt verteilte Freiwilligendienste ermöglicht. Da das Ganze vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zum größten Teil (75%) finanziert wird, schien es realistischer, darüber zu einem Freiwilligendienst im Ausland zu kommen.

Meine Neugier war wieder geweckt…

Ich informierte mich über das Programm, Entsendeorganisationen und Projekte. Meine Länderauswahl schränkte ich auf Afrika und Südostasien ein, da ich leider nicht mit Spanischkenntnissen dienen kann und somit Südamerika rausfiel. Puh, eine riesige Auswahl hatte ich da vor meinen Augen. Diese habe ich dann nach Einsatzort, Sprache, Zeitraum und Schwerpunkt erst einmal gefiltert. Ihr glaubt gar nicht wie viele tolle Projekte es da draußen gibt, bei denen man sich engagieren kann.

„Wow. Krass. Wie traurig. Toll, dass es sowas gibt. Da will ich helfen!“

Ich las den Artikel. Hatte Tränen in den Augen. Gänsehaut. Konnte mir nicht vorstellen, wie grausam diese Welt, die ich mir doch so bunt in meinem Kopf ausmalte, sein kann.

„…,dass sie alle seit Jahren täglich Klebstoff schnüffeln, weil sie ihre Situation auf diese Weise einfacher ertragen können.“

„Die Kinder haben außer den Sachen, die sie am Körper tragen keinerlei Habseligkeiten.“

„Das Mädchen war 14 Jahre alt […] ,dass der Grund für ihr Unwohlsein auch darin liegen könne, dass sie die vergangene Nacht kaum schlief, da sie drei Freier hatte.“

„…auf der Straße leben, ihren Körper verkaufen um dadurch an ein wenig Geld zu kommen.“

„Sie werden verprügelt, mit Stöcken geschlagen, müssen Pistolenkugeln zwischen ihre Finger stecken und dann wird ihnen die Hand zusammengepresst, mit einem Hammer wird ihnen auf die Fingernägel geschlagen und mit einer Pfanne auf die nach oben gestreckten Finger.“ 

Den ganzen Artikel findest du hier!

Eins wusste ich aber danach: dieses Hilfsprojekt möchte ich unterstützen und dort helfen!

Die Rede ist vom Kinderdorf Mariphil. Einem Kinderdorf für ehemalige Straßenkinder in Panabo auf der Insel Mindanao der Philippinen.